Knigge-Umgangsformen - KNIGGE-TICKER FÜR TANZSCHULEN

Gutes Benehmen, richtige Umgangsformen & Dresscodes

„Höflichkeit ist wie Luft im Reifen: Sie kostet nichts und hält die Stöße ab.“ Die Erfahrung lehrt:

Das Sprichwort stimmt, auch in Deutschland, wenn wir einer Emnid-Umfrage glauben dürfen.

Den ersten Platz beim guten Benehmen macht mit 97,8 Prozent das Bedürfnis aus, andere im Gespräch ausreden zu lassen.

Dabei ist es fast gleichgültig, ob man Männer oder Frauen fragte, ob 14- oder 60-Jährige,

Menschen mit Hauptschul- oder Universitätsabschluss oder Menschen aus West- und Ostdeutschland.

Knapp die gleiche Punktzahl erreicht die Hilfsbereitschaft: Frauen den Kinderwagen anheben, älteren Menschen das Gepäck tragen oder einen Platz anbieten, das wird ebenfalls von fast 100 Prozent der Befragten als wichtig bezeichnet. Pünktlichkeit ist eine Zier für 97,2 Prozent, gute Tischsitten sind bei 95,4 Prozent gefragt. 85,2 Prozent legen Wert auf eine dem Anlass gemäße Kleidung. Deshalb kommt das Motto

„Wie man isst, ist man und wie man sich kleidet, wirkt man“ in den Benimm-Basics zur Sprache.

 

Adolf Franz Friedrich Ludwig Freiherr Knigge, geb. 16. Oktober 1752 in Bredenbeck bei Hannover, ist der Schöpfer des „Knigge“ für gutes Benehmen und richtige Umgangsformen. Er war ein deutscher Schriftsteller und Aufklärer. Bekannt wurde er vor allem mit dem Buch „Über den Umgang mit Menschen“ (dieses Buch gibt es zu kaufen). Hier werden die guten Umgangsformen in allen erdenklichen Situationen festgelegt.

Der Knigge wird seit seiner Entstehung ständig aktualisiert und ist so noch heute von großer Bedeutung.

Sodala, nun genug der Geschichte, jetzt geht’s los mit den ersten Benimm-Basics. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

 

Die wichtigsten Benimm-Regeln für den Alltag:

Niesen:

Der Knigge empfiehlt seit einigen Jahren, das Niesen in einer in der Nähe befindlichen Person zu ignorieren.

Es solle nicht mehr durch ein „Gesundheit“ mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht werden.

Stattdessen könne der Niesende mit einem kurzen „Entschuldigung“ für das laute,

möglicherweise erschreckende Geräusch um Verzeihung bitten.

 

Begrüßen:

Beim Begrüßen gilt Ladies first? Nicht immer. Bei größeren Gruppen mit Frauen und Männern sollten sie eher der Reihe nach vorgehen.

Ist jedoch nur EINE Frau in der Gruppe, grüßen sie sie zuerst. Auch im beruflichen Alltag gilt nicht immer Ladies first.

Hier sollten sie zunächst den Chef grüßen. Treffen sie ihn privat, in Begleitung einer Dame, grüßen sie selbstverständlich sie zuerst.

 

Unangekündigte Besuche:

Der Knigge sieht unangekündigte Besuch kritisch. Durch ihr spontanes Auftauchen, auch wenn es nett gemeint ist, können sie die besuchte Person in eine unangenehme Lage bringen. Besser ist es, den spontanen Besuch mindestens eine halbe Stunde davor anzukündigen.

 

Ladies first:

Ladies first ist ein Grundsatz, mit einigen Ausnahmen. Ist eine Person besonders alt, mehr als eine Generation, oder besonders würdig, lassen sie ihr den Vortritt. Bei Schlangen, zum Beispiel an der Kasse oder am Schalter, gilt der Grundsatz nicht.

 

Restaurant:

Beim Restaurantbesuch tritt der Mann zuerst ein und hält ihr von innen die Tür auf. Die Erklärung: Er soll die Sicherheitslage inspizieren.

Ein überholter Brauch der im Knigge noch so festgeschrieben steht.

Im Restaurant selbst lässt er ihr den Vortritt.

Am Tisch sitzt der Herr wenn möglich mit Blick zum Raum, damit er jederzeit „drohende Gefahr“ erkennen kann.

Beim Verlassen des Restaurants hilft er ihr in ihren Mantel und überlässt diese Aufgabe keinesfalls dem Kellner oder jemand anderem.

Am Tisch: wenn das Besteck auf 4 Uhr liegt, signalisiert man damit, dass man mit dem Essen fertig ist und das der Kellner abräumen kann.

Servietten sollten nicht zerknüllt auf den Teller „geschmissen“ werden, sondern gefaltet unter das Besteck gelegt.

 

Die wichtigsten Dresscodes

Black Tie:

Gerne zu Abendanlässen.

Er: Smoking, Hemd mit Doppelmanschetten, Kummerbund und Einstecktuch, schwarze Fliege, schwarze Schuhe.

Sie: schwarze lange Robe, Tasche (kleiner als der Kopf), Accessoires gerne farbig.

 

White Tie:

Er: Frack, weiße Weste mit tiefem Ausschnitt, Stehkragenhemd mit verdeckter Knopfleiste, weiße Fliege, Lackschuhe.

Sie: bodenlanges Abendkleid in schwarz, weiß oder grau. Schultern bei Ankunft bedeckt.  

Zum Ballkleid geschlossene Schuhe mit Seidenstrümpfen (im Sommer gerne ohne)

 

Cocktail:

Zu elegante Partys und Vernissagen ab 16:00 Uhr.

Er: dunkler Anzug, Hose mit Bügelfalte, einfarbiges Hemd, dunkle Krawatte, lässiger Schnürschuh.

Sie: das kleine Schwarze, Schultern, Dekolleté und Beine dürfen gezeigt werden.

 

Jacketts:

Werden oft falsch zugeknöpft. So ist es richtig:

Weste: alle Knöpfe bis auf den untersten bleiben geschlossen.

Frack: wird immer offen getragen.

Zweireiher: immer geschlossen.

Sakko mit 2 Knöpfen: ein Knopf geschlossen, wahlweise der untere oder der obere.

Sakko mit 3 Knöpfen: beide obere Knöpfe zu oder nur der mittlere.

Sakko mit 4 Knöpfen: die beiden mittleren oder die drei oberen Knöpfe geschlossen.

Sakko mit 5 Knöpfen: alle Knöpfe bis auf den untersten bleiben zu.

 

Kurzarmhemden:

Unter Sakkos tabu! Die Hemdmanschette muss unter dem Ärmel herausschauen.

Die Ärmel des Sakkos enden knapp über dem Handrücken,

die Hemdmanschette schaut darunter einen Zentimeter raus.

 

Einstecktuch:

Klassisch aus weißer Baumwolle, modern aus farbiger Seide und Kaschmir. Das Einstecktuch hat nie (!) dasselbe Muster wie die Krawatte, passt aber farblich dazu.

 

Krawatte:

Sie reicht exakt bis zur Gürtelschnalle, nicht länger und nicht kürzer. Der Knoten sollte nie so dick sein das er die Krawatte vom Hemd abdrückt.

 

Die wichtigsten Benimmregeln beim Ball und Tanzveranstaltungen:

Die richtige Garderobe für einen Ball:

Adäquat gekleidet zu erscheinen, ist das Um und Auf. Die Einhaltung des Dresscodes sollte für jeden Ball-Gast selbstverständlich sein. Dieser ist meist auf der Einladung oder auf den Eintrittskarten vermerkt. Sollte dies nicht so sein, ist es angemessen beim Veranstalter nachzufragen.

Die Herren sollten bei einem Anzug darauf achten, dass das Sakko die gleiche Farbe hat wie die Anzughose. Am besten dunkelblau oder schwarz, jedoch niemals (!) braun, diese Farbe ist absolut tabu.

(Warum? Braune Anzüge haben früher die Bauern getragen, da sie sich keine besseren leisten konnten. Dies wurde bis jetzt so übernommen.)

Ein Muss sind schwarze knielange Strümpfe. Die Socken sollten niemals so kurz sein, dass beim Sitzen das entblößte Bein zu sehen ist.

Die Damen sollten Seidenstrumpfhosen tragen.

 

Begrüßung am Tisch:

Schon zu Beginn gibt es einige Verhaltensregeln für den Ball-Gast zu beachten.

Am Tisch angelangt, begrüßt man die anderen Gäste am Tisch. Die Initiative geht dabei immer von den Neuankömmlingen aus. Sind Fremde anwesend, so stellt der Herr zuerst sich und dann seine Begleitung vor. Es gilt als höflich, wenn sich Sitzende zur Begrüßung erheben.

Beim Begrüßen der Damen warten Herren immer, bis ihnen die Dame die Hand reicht.

Immer noch gilt der Handkuss als adäquate Begrüßung. Dabei ergreift der Herr die Hand, die ihm die Dame anbietet, beugt sich leicht nach unten über ihre Hand. Dieser Handkuss wird allerdings nur angedeutet, oder der Herr legt seinen Daumen auf ihren Handrücken und küsst dadurch „sich selbst“.

Am Tisch wendet sich der moderne Gentleman zuerst jener Dame zu, die in seiner unmittelbaren Nähe sitzt, welche nicht seine Begleitung ist. Danach kann er sich im Gespräch wieder seiner Begleitung zuwenden.

 

Freiraum:

Auch zum Thema Freiraum hat der Knigge etwas beizutragen: Die meisten Menschen haben ein Bedürfnis nach einem Schutzwall, in den niemand eindringen soll. Die private Distanzzone sind etwa 60 Zentimeter Radius, laut Knigge. In diesen Raum sollten sie nicht ungefragt eindringen. Rücken sie Leuten in der Supermarktschlange nicht auf die Pelle, sondern halten sie Abstand. Helfen sie alten Menschen oder Behinderten nicht ungefragt, sondern bieten sie freundlich ihre Hilfe an.

 

Streit in der Öffentlichkeit:

Konflikte mit dem Partner, einem Familienmitglied, mit Freunden oder Bekannten sollten sie nicht in der Öffentlichkeit austragen.

Auch wenn die Angelegenheit noch so dringend ist, warten sie den passenden Zeitpunkt ab (z.B., wenn sie zu Hause sind).

 

Der Tanz:

Der erste Tanz gehört immer der eigenen Begleitung oder der Tischdame. Auf formalen Tanzveranstaltungen und festlichen Bällen ist es nicht üblich, gänzlich fremde Personen zum Tanzen aufzufordern. Ist die aufgeforderte Dame in männlicher Begleitung, bittet der Gentleman mit einem kurzen „Gestatten Sie?“ die Begleitung der Dame um Erlaubnis (früher mussten sich die Männer insgesamt 7mal von der Aufforderung bis zum zurück bringen der Dame auf ihren Platz). Die Dame darf eine Aufforderung zum Tanz ablehnen, der Herr nicht.

Beim betreten der Tanzfläche lässt der Herr der Dame den Vortritt.

Normalerweise dauert ein Tanz etwa drei Musikstücke lang. Der Herr beendet den Tanz niemals während eines Musikstückes. Zur Konversation eignen sich leichte, unverfängliche Themen. Nach dem Tanz begleitet der Herr die Dame zurück an ihren Platz und bedankt sich bei ihrer Begleitung und natürlich bei der Dame.

 

Die Verabschiedung:

Der Ball Knigge sieht vor, dass man sich von seinen Tischgenossen verabschiedet. Von Freunden und engen Bekannten verabschiedet man sich wie gewohnt. Von Fremden mit einem formlosen „Auf Wiedersehen“. Hat man jedoch den Abend über anregende Gespräche geführt, ist es höflicher, sich mit Handschlag zu verabschieden.

 

Trinkgeld:

Laut Knigge ist ein Trinkgeld im Restaurant oder Hotel zwar kein Muss, trotzdem sollten sie bei guter Bedienung ein Trinkgeld geben. Bei Restaurantbesuchen geben sie je nach Höhe der Rechnung 5% bis 10%.

Der Zimmerservice im Hotel sollte 2,- Euro bis 5,- Euro bekommen.

Bei An- und Abreise genügen 2,- Euro je Gepäckstück für den Kofferträger/Service, der für das Gepäck zuständig ist.

An der Garderobe geben sie 0,50 Euro, bei Taxifahrten sind 10% üblich.

 

Handy:

Heutzutage sind wir per Handy jederzeit und überall erreichbar. Der Knigge sieht das nicht gern. Im Theater, Kino, auf Beerdigungen gilt laut Knigge absolutes Handyverbot. Auch im Restaurant, bei Besprechungen, bei Kongressen, Seminaren oder Vorträgen sollten sie zumindest den Klingelton abschalten. Erhalten sie einen wichtigen Anruf, verlassen sie zum Telefonieren den Raum.

 

Meldung am Telefon:

Ein einfaches „Hallo“ wie es vor allem am Handy üblich ist, akzeptiert der Knigge nicht. Stattdessen sollten sie sich mit ihrem Nachnamen, bei mehreren Personen in einem Haus auch mit ganzem Namen, melden.


Knigge Umgangsformen AKTUELL - NEU

Arbeitskreis Umgangsformen International

Umweltbewusstsein am Büfett – „Kleinvieh macht auch Mist!“ Also: Es lohnt sich nicht nur, über „große Taten“ nachzudenken; auch Kleinigkeiten können – in der Menge gesehen – oft viel bewirken. Und da es seit Anfang der Pandemie bis vor Kurzem keine „Büfett-Praxis“ mehr gegeben hat, bietet sich jetzt, da auch diese Form der Geselligkeit wieder möglich ist, der passende Zeitpunkt für Neuerungen an. Bislang war und ist es in der Gastronomie üblich, sich bei jedem Gang ans Büfett einen frischen Teller zu nehmen. Je nach Speisenangebot oder Appetit kann das pro Gast zu einem erheblichen Geschirraufkommen führen. Beispiel: Es werden fünf Gänge für 100 Gäste angeboten. Von diesen nehmen sich zwar nicht alle etwas von jedem Gang, jedoch holen sich nicht wenige mehrmals etwa von den Vorspeisen oder dem Dessert. Summa summarum kann also von einem extrem hohen Verbrauch von Geschirr- und Besteckteilen ausgegangen werden. Viele Spülmaschinengänge, die außer Wasser auch Strom sowie unter Umständen umweltbelastende Reinigungsmittel verbrauchen, können gespart werden, wenn sich eine neue Praxis bei der Verwendung des Geschirrs etabliert. Wichtig dafür ist allerdings, mögliche Geschmacks-Beeinträchtigungen sowie die Ästhetik im Auge zu behalten. Ein Teller soll appetitlich aussehen, wenn er erneut mit zum Büfett genommen wird, damit Nebenstehenden ein unschöner Anblick erspart bleibt. Ebenso ist es nach wie vor besser, einen frischen Teller zu nehmen, wenn in eine andere Geschmacksrichtung gewechselt wird, wie von Fisch zu Fleisch oder vom Hauptgang, etwa auch einem vegetarischen, zum Dessert. In sonstigen Fällen, beispielsweise um sich von den bereits gekosteten Vorspeisen „einen Nachschlag“ zu holen oder die Suppentasse erneut zu füllen, empfiehlt es sich, das entsprechende Geschirrteil wieder zu verwenden und zum Büfett mitzunehmen. Übrigens: Diese Praxis begünstigt auch eine Vermeidung von unschön übervoll geladenen Tellern. Gibt es am Tisch eine Möglichkeit, das Besteck ohne Fleckengefahr – wie auf dem Brotteller oder der Serviette – liegen zu lassen, ist das die einfachste und empfehlenswerteste Lösung. Gleiches gilt beim Frühstück im Hotel, wenn es darum geht, sich zum Beispiel noch ein Brötchen oder weitere Scheiben Aufschnitt zu holen.


Begrüßung mit Händedruck – neues Denken ist hier gefragt!

Wer in Vor-Coronazeiten dem Gegenüber die Hand zur Begrüßung reichte, konnte ziemlich sicher sein, dass sie von höflichen Menschen auch ergriffen wurde – ganz gleich, ob diese einen Handschlag wünschenswert fanden oder nicht. Es wurde nämlich als extrem unhöflich eingestuft, eine zum Gruß ausgestreckte Hand „in der Luft hängen“ zu lassen. Das gilt – die Pandemie sei je nach Einstellung deswegen verflucht oder es sei ihr gedankt – seit Corona-Zeiten nicht mehr uneingeschränkt. Die Vorlieben und Abneigungen zum Händedruck haben sich durch die anhaltenden Abstands-Regeln bei vielen Menschen nicht nur verändert. Sie sind individuell teils stärker pro oder kontra ausgeprägt, als vor der Pandemie. Doch es steht niemandem auf der Stirn geschrieben, ob ein Handgeben willkommen ist oder auch nach stattgefundenen Lockerungen weiterhin zum „gefühlten Tabu“ erklärt wurde. Deshalb könnte eine zur Begrüßung angebotene Hand unter Umständen zum „Konfliktfall“ werden. Dann nämlich, wenn ein Pro- und ein Anti-Typ aufeinandertreffen, und die frühere Aussage Bestand hätte, dass es unhöflich sei, eine Hand nicht anzunehmen. Das würde alle, die für wertschätzendes Verhalten, jedoch gegen das Handreichen sind, in arge Bedrängnis bringen, wenn ihnen eine Hand hingestreckt wird. Damit sich so viele Menschen wie eben möglich bei einer Begegnung wohl fühlen können, bietet sich Folgendes an: Überall dort, wo es möglich ist – etwa im Bekanntenkreis oder innerhalb eines Teams – sind frühzeitige Absprachen über die allen angenehmen und beliebtesten Begrüßungsbeziehungsweise Gruß-Formen die beste Lösung. Bei Spontanbegegnungen empfiehlt es sich für diejenigen, die weiterhin auf einen Handschlag verzichten wollen, ein entsprechendes Signal – etwa eine leichte Verbeugung – bereits aus einiger Entfernung anzubieten. So wird unter Umständen vermieden, dass das Gegenüber – weil anders eingestellt zum Händedruck – bereits die Hand zur Begrüßung hingestreckt hat. Ein Nicht-Ergreifen kann, je nach Typ, als Affront empfunden werden. Deshalb ist es ratsam, eine eventuelle Ablehnung eines Händedrucks – wenn die Umstände es zulassen – mit einigen erklärenden, freundlichen Worten zu begleiten. Beispiele: „Ich bitte um Verständnis, ich möchte körperlichen Kontakt auch weiterhin vermeiden.“ „Ich habe mir das Handgeben seit der Pandemie komplett abgewöhnt, weil ich ein starkes Sicherheitsbedürfnis habe.“ Ist eine verbale Verständigung situationsbedingt ausgeschlossen, sollte auch eine wortlose Ablehnung von der handreichenden Person ohne Schmollen akzeptiert werden. Und noch viel einfacher ist diese Praxis: Alle, die den Händedruck gern wieder praktizieren wollen, vergewissern sich erst einmal durch Nachfrage bei ihrem Gegenüber, ob er willkommen ist, und verzichten bei negativer Auskunft darauf, die Hand hinzustrecken. Dazu hilft eine Erkenntnis besonders den der „Pro-Handschlag-Liga“-Angehörigen: Ein Gruß ist als genauso höflich einzustufen, wie eine Begrüßung mit körperlichem Kontakt – vorausgesetzt, er wird mit derselben Wertschätzung angeboten. Dazu gehören zum Beispiel ein Blickkontakt, ein Lächeln und ein freundliches Nicken. Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt: Alles zur Ablehnung eines Handschlags Dargestellte gilt selbstverständlich auch für Kinder. 


Quellangaben:

Arbeitskreis Umgangsformen International (AUI)

Allgemeiner Deutscher Tanzlehrerverband (ADTV)